Das FLR Interview – Lady S.

Heute beantwortet Lady S., eine verheiratete Femdom, meine Fragen zu ihrer FLR.
Das schreibt sie über sich und ihre Ehe:

Wir sind ein verheiratetes FLR Femdom Paar vom Land, sind beide aufgeschlossen, unkompliziert, naturverbunden, Leben unsere Ehe als FLR Femdom Beziehung. Lieben die Natur und Landschaft, unseren Garten, Wiesen, Obstgärten und Wälder und das ist nicht nur unser Hobby, wir haben und machen bei uns am Hof so einiges und lieben die Natur.

Da sind wir auch meist ein Paar auf Augenhöhe das sich respektiert und schätzt.

Wir lieben unsere FLR Femdom Beziehung, die gehört zu unserer Erotik und dort begegnen wir uns nicht auf Augenhöhe. Es ist nicht nur ein Spiel, wir leben es auch soweit es möglich ist. Wer das Sagen hat, ist festgeschrieben, ich, die Lady dominant, und mein Mann der Cucki, Diener und Sklave, devot. Vieles schwappt natürlich auch in den Alltag. Ich habe einen festen Lover, mit den ich mich regelmäßig treffe. Wenn mein Mann dabei ist, ist er nur unser Sklave, Diener und Cucki, hat uns zu bedienen und das zu tun, was wir wollen.

FLR ein sehr schönes und gutes Lebensmodell. Für viele Beziehungen ist das die beste Lebensart.

1. Wie habt ihr euch kennengelernt – und war euch da schon klar, dass ihr gerne eine FLR leben möchtet?

Wir haben uns ganz normal kennengelernt, sind aus dem gleichen Ort, einem kleinen Dorf und da kennt noch jeder jeden. Von einer FLR wusste ich da noch gar nichts. Wir haben in einer ganz normalen Beziehung gelebt.

2. Wart ihr beide von Anfang an gleichermaßen interessiert am Thema „weibliche Führung“, oder gab (bzw. gibt) es dahingehend ein Ungleichgewicht?

Der Vorschlag das wir unsere Beziehung in eine FLR umstellen, kam von meinem Mann. Er hatte zuvor schon seine devote Neigung, die ich aber nie bemerkte. Geäußert hatte er die damals erst, als ich ihn zur Rede stellte, dass unsere Beziehung so nicht weiter gehen kann. Lange Zeit kein Sex (normaler Sex) war für ihn normal. Mir fehlte aber einiges was einfach zu einer Beziehung gehört.
Er hat mir da das erste Mal von seiner devoten Neigung erzählt und auch den Vorschlag gemacht, dass ich mir einen Lover suchen könne, und er bereit wäre, sich völlig unterzuordnen, zu dienen und zu gehorchen. Eine FLR Femdom Beziehung in der er der Cucki, Sklave, Diener, Putz- und Haussklave ist.

Für mich war das alles neu und Begriffe wie FLR Femdom, Sklave, Cucki usw. waren mir bis dahin noch nicht geläufig.

Wir hatten uns damals mit dem Thema intensiv beschäftigt und dann auch die Beziehung so umgestellt.

3. Was sind die tragenden Säulen eurer FLR?

Sex, Freizeit, Lebensplanung, Haushalt, Beruf und Finanzen.

4. Worin seht ihr – für euch ganz persönlich – die größten Vorteile einer solchen Beziehung? Und worin liegen für euch da eher die Schwierigkeiten?

Die größten Vorteile sind, dass vieles klar geregelt ist, wer die Entscheidungen trifft und wer das Sagen hat. Es gibt in einer FLR keinen Streit und weniger Diskussionsgründe über bestimmte Themen.

5. Beinhaltet eure Partnerschaft auch BDSM und Kinkelemente? Und falls ja: wäre sie auch ohne denkbar?

Für uns beide gehört BDSM dazu. Für uns wäre dies ohne BDSM nicht denkbar. Ich könnte dann meine leicht sadistische Neigung nicht ausleben. Mein Mann seine leicht masochistische Neigung und sein Wunsch nach Erniedrigung auch nicht. Deshalb gehört BDSM für uns dazu.

6. Was denkt ihr, wie euer Umfeld eure Beziehung wahrnimmt? Habt ihr soziale Kontakte, die ähnlich leben?

Unser Umfeld weiß nichts von unserer FLR. Nach Außen sind wir ein ganz normales Paar mit einer ganz normalen Beziehung. Soziale Kontakte, die ähnlich leben, haben wir kaum.

7. Habt ihr das Gefühl, dass Männer und Frauen prinzipiell von derselben Sache reden, wenn sie den Begriff „FLR“ nutzen?

Nur wenn sich jeder intensiv mit FLR beschäftigt oder informiert hat, reden beide von derselben Sache. Ansonsten denke ich, dass es Männer eher rein um ihren Fetisch geht und darum, diesen zu befriedigen. Sie sind sich nicht bewusst, was es auf Dauer heißt, in einer FLR zu leben.

8. Findet ihr, dass alternative Beziehungsmodelle in unserer Gesellschaft inzwischen ausreichend toleriert und akzeptiert werden? Würdet ihr da gerne etwas ändern?

Alternative neue Beziehungsmodelle werden in unserer Gesellschaft noch nicht ausreichend toleriert, sind zu wenig bekannt und werden oft in eine falsche Richtung abgestempelt. Vor allem in ländlichen Regionen, auf dem Land, im Dorf, ist das bei sehr vielen etwas ganz Außergewöhnliches und sehr viele haben da kein Verständnis für solche Beziehungsmodelle. Ja wir würden da schon gerne etwas ändern.

9. Könnt ihr euch an den Moment erinnern, zu welchem ihr zum ersten Mal von FLR erfahren habt? Wie war das bei euch?

Ich kann mich noch sehr gut erinnern. Mein Mann hat den Vorschlag gebracht, dass wir auf eine FLR umstellen könnten. Ich kannte das Wort FLR nicht, und wir haben uns zusammen darüber Informiert. Für mich war da erstmal vieles neu, konnte mich aber schnell damit anfreunden.

10. Wenn ihr einem neutralen Menschen, der absolut nichts mit dem Thema FLR zu tun hat, erklären müsstet, worum es geht: Wie würdet ihr das machen?

FLR ist eine weiblich geführte Beziehung, in der die Frau das Sagen hat und die Entscheidungen trifft. Der Mann hat sich unterzuordnen, zu dienen und zu gehorchen.

11. Was würdet ihr jemandem raten, der ebenfalls eine FLR anstrebt, aber nicht weiß, wie man das anstellt? Was wäre euer bester Tipp?

Erstmal sich ausreichend informieren, überlegt Handeln, sich darüber bewusst werden. Gespräche führen und mit der Partnerin/dem Partner ausreichend offen und ehrlich reden.

12. Seht ihr -wieder für euch persönlich – Grenzen, die eine FLR nicht überschreiten darf?

Ja, es muss trotzdem immer für beide passen. Wenn einer irgendetwas nicht will, muss das berücksichtigt werden. Zumindest sollte darüber gesprochen werden, begründet werden und abwägen.

13. Wenn ihr einen Wunsch freihättet, mit der einzigen Vorgabe, dass dieser Wunsch im Zusammenhang mit eurer Partnerschaft steht: Was würdet ihr euch wünschen?

Eine Woche Urlaub mit meinem Mann und meinen Lover, wo man das Ganze noch besser ausleben kann, ohne dass man ständig Rücksicht nehmen muss auf Andere.

Antwort

  1. Avatar von

    Vielen Dank für das Interview, sehr aufschlussreich auch wenn es bei mir eher andersherum ist. Ich wünsche Euch und den anderen dass es gesellschaftlich Akzeptiert wird.

    Gruß Ron

    Like

Hinterlasse eine Antwort zu Anonymous Antwort abbrechen