Als ich mein Eigentum kennenlernte, erzählte er mir von seinem Faible für eine möglichst nahtlose Kameraüberwachung seiner Person. Er sagte, er hätte Kameras in seiner Wohnung installiert, die seine (damalige) Herrin über eine App jederzeit einsehen könne.
Zugegeben, ich fand das im allerersten Moment doch etwas schräg. Ist es ja auch.
Aber recht schnell fing der Gedanke an, sich bei mir im Hirn einzunisten und spannend zu werden. Und ich kann ja gar nicht anders, als über die vielfältigen Möglichkeiten nachzudenken, die solche Technik bietet. Gesagt habe ich aber, wenn ich mich recht erinnere, damals nicht allzu viel. Manche Dinge müssen erstmal sacken.
Als er also in meinen Besitz überging, musste ich erwartungsgemäß nicht lange warten, bis er anfing verbal abzutasten, wie ich denn zu seinem aufregenden Überwachungsthema so stünde. Ich bin mir sicher, er war selbst einigermaßen stolz auf sein, von ihm wohl als enorm subtil empfundenes Vorgehen, mich nicht direkt an Ort und Stelle mit Passwörtern und Links zu bewerfen.
Da ich die Devise vertrete: „Wer nix Neues ausprobiert, wird auch nicht klüger“, erklärte ich mich großmütig bereit, das kleine Fischlein in seinem selbstgebauten Aquarium per App auf meinem Handy in seinem alltäglichen Treiben ab und an zu begutachten und zu beobachten.
Wann ich gerade schaue, weiß er jedoch nicht.
Als sehr praktisch hat sich die Kameraarmada beim Überwachen der Umsetzung der von mir gestellten Aufgaben und Verbote erwiesen. Allerdings mag ich keine halben Sachen und finde es ziemlich unsinnig, jemanden zu beobachten, der, wenn er etwas verheimlichen oder anstellen möchte, einfach nur ins Badezimmer gehen müsste. Also mussten direkt noch ein paar Kameras nachgerüstet werden.
Und ja, mit der im Bad hatte das Eigentum zu Anfang wohl ein paar Bedenken. Aber entweder, oder!
Wenn das Eigentum inzwischen heimlich Cola trinken wollte, oder gar vorhätte an verbotenem Privatbesitz herumzuspielen, müsste es dafür nun recht kreativ werden – oder sein Haus verlassen.
Eine echt riesige Bereicherung sind die (flexibel positionierbaren) Kameras übrigens in unserem gemeinsamen Spielrepertoire, bei welchem wir auf die Distanz sowieso immer wieder auf diverse technische Hilfsmittel zurückgreifen müssen, um auf unsere Kosten zu kommen.
Außerdem gucke ich ihm gerne zu, wenn er schläft… Aber das weiß er ja natürlich nicht!
Aber bei aller Liebe zum geteilten Wahnsinn: Ich persönlich fände es tatsächlich alles andere als erbaulich, mich bei einem Freund, Familienmitglied oder Bekannten unter vier Augen zu wähnen, während ich aber in Wahrheit nichtsahnend vom anderen Ende Deutschlands aus von einer Fremden via Sicherheitskamera begafft werde.
Da ist dann also wieder die Grenze, an der Kink auf Realität trifft und ich es selbst sehr wichtig finde, dass die Kameras ausgesteckt werden, wenn Besuch kommt – und das gute, altmodische Vertrauen seinen Dienst tun muss.

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