Unsere FLR F.A.Q
Hier sammeln wir häufige Fragen rund um das Thema FLR
Was ist eine FLR?
Eine FLR ist eine Female Led Relationship, also eine weiblich geführte Beziehung. Das heißt, die Frau trifft in dieser Beziehung die Entscheidungen und hat in allen Fragen das letzte Wort. Ihr Partner unterstützt sie dabei und trägt dieses Beziehungsmodell genauso gerne und überzeugt mit, wie sie.
Ob und in wie weit Dinge wie Kink und BDSM in der Beziehung eine Rolle spielen sollen, bestimmt ebenfalls die Frau.
Selbstverständlich sollte auch in einer FLR, genau wie in jeder anderen, zwischenmenschlichen Beziehung, das Wohl beider Beteiligten im Fokus liegen.
Ist eine FLR immer auch BDSM?
Nein. In einer FLR gibt es immer erstmal genau so viel Kink, BDSM und Sexualität, wie die Frau es für richtig erachtet. Und, langfristig und realistisch gesehen, so viel, wie beide es wollen brauchen, damit sie sich in einer Beziehung und mit sich selbst wohl fühlen. Sobald einer der beiden mit seinen sexuellen Bedürfnissen auf der Strecke bleibt, oder sich einer für den anderen verbiegen und verstellen muss, läuft dauch eine FLR – genau wie jede andere Beziehungsform – Gefahr, problematisch zu werden.
Mir ist absolut bewusst, dass genau diese Frage oftmals extrem kontrovers diskutiert wird. Für mich liegt die Antwort jedoch klar auf der Hand: die Frau führt – und nur glückliche Beziehungen sind gute Beziehungen.
Wo finde ich eine Partnerin, bzw. einen Partner, für eine FLR?
Femdoms und Malesubs sind auch nur Menschen. Ihr findet sie grundsätzlich dort, wo auch alle anderen hingehen, um Spaß zu haben und Leute kennen zu lernen. Allerdings kann es natürlich hilfreich und erleichternd sein, die grundlegende Kompatibilität der Beziehungsvorstellungen vorab abgleichen zu können.
Da helfen dann kinkpositive Dating Plattformen, wie z.B. der Joyclub oder Fetlife. Auch lokale Stammtische, Workshops, Clubs und passende Veranstaltungen können ein sehr guter Anlaufpunkt für erste Treffen sein. Ein paar passende Beispiele findest du in unserer Linksammlung
Kann ich meine Vanilla Partnerin davon überzeugen, eine FLR Beziehung mit mir einzugehen?
Grundsätzlich kann man niemanden dominant „machen“, oder ihn zur Dominanz überreden. Unsere Neigungen tragen wir in uns – oder eben nicht. Jedoch kann es nie schaden, offen miteinander zu kommunizieren und Wünsche oder Phantasien ehrlich anzusprechen. Wer weiß schon, was im Anderen schlummert, wenn er weder nachfragt, noch sich selber wirklich öffnet?
Ich kenne tatsächlich ein paar Beziehungen, die sich erst nach vielen, gemeinsamen Jahren von klassisch hin zu einer FLR entwickelt haben. Was allerdings bestimmt nicht klappt, ist die Partnerin mit Nörgeln, Drohen, Jammern oder Drängen zur Femdom umzupolen.
Welche Eigenschaften muss ich mitbringen, um ein „guter Sub“ zu sein?
Als Sub in einer FLR solltest du grundsätzlich mit dir und deinen Neigungen im Reinen sein und solch eine Beziehung auch wirklich wollen. Eine FLR ist keine sexuelle Spielart, sondern eine feste Beziehungsform. Und zwar eine, die beiden Beteiligten viel abverlangen kann.
Wenn du „nur spielen“ willst, oder vielleicht einfach mal submissive oder devote Fantasien im Bett ausleben willst, ist die FLR nicht, was du suchst.
Vom männlichen Part in der FLR erwartet die Frau meist gute Kommunikation, Anpassungswille, Hingabe, Flexibilität und die Freude an der Unterordnung. Und nein, dass du schon einen KG besitzt oder gerne Damenhöschen trägst, ist für die Femdom vorerst nicht relevant.
Was macht eine „gute Femdom“ in einer FLR aus?
Als führende Kraft in einer Liebesbeziehung solltest natürlich über den Willen und die Stärke verfügen, auch wirklich Struktur und Orientierung zu bieten. Gute Kommunikationsskills und ein stabiles Selbstbewusstsein sind also absolut von Vorteil.
Beschäftige dich vorab mit deinen eigenen Gründen und Motivatoren, die dich dazu veranlassen, ein FLR eingehen zu wollen. Und überlege dann genau, wo sich diese mit denen deines Partners überschneiden – und wo die Vorstellungen deutlich auseinander gehen.
Auch in einer FLR wird es, wie in jeder zwischenmenschlichen Beziehung, zu Konflikten und Missverständnissen kommen, die es gemeinsam zu lösen gilt.
Wichtig ist natürlich auch die Frage nach dem Kink: habt ihr da ähnliche Bedürfnisse, und kannst du deine Ideen und Grenzen klar transportieren?
Eine Feemdombeziehung ist, entgegen der Fantasie erschreckend vieler Männer, keine Dominaflatrate auf Lebenszeit – und gewiss auch kein Deal „Abwasch gegen Fetischsex“.
Bleibe dir selbst treu!
Kann ich in einer FLR als Mann auch eigene Grenzen setzen?
Eine FLR ist eine Beziehungsform. Im Idealfall sogar zwischen zwei Liebenden. Auch als Mann solltest du von vorne herein klar und offen kommunizieren. Auch deine Grenzen. Und damit meine ich nicht Safewords oder Tabus. Sondern Wünsche und Vorstellungen, Ängste und Sorgen. Und womit du dich eventuell gar nicht wohl fühlen würdest.
Meiner Erfahrung nach tun sich Männer aus unterschiedlichen Sorgen heraus oft schwer, ihre Grenzen offen anzusprechen. Dies ist aber wichtig, damit überhaupt erst eine gesunde, geführte Beziehung entstehen kann. Und auch „mittendrin“, wenn mal etwas schief geht oder zu viel wird, solltest du deiner Partnerin dies jederzeit sorgenfrei mitteilen können.
Was sind die fünf Stufen in einer FLR?
Es gibt ein sogenanntes „Fünf Stufen Modell“ der FLR. Dieses basiert auf der Kontrollübernahme der Frau in folgenden, auf einander aufbauenden „Stufen“, oder auch „Ebenen“:
-Sex
-Haushalt
-Freizeit
-Beruf
-Finanzen
Eine weibliche Kontrolle in einer FLR kann also nur eine dieser Ebenen (meist ist es dann spielerisch die sexuelle), oder mehrere bis hin zu allen fünf, umfassen.
Für mich persönlich ist dieses Modell zu starr und theoretisch, aber als erste Orientierungshilfe, quasi ein Grundkompass, ist es womöglich gut geeignet.
Es ist aber wirklich nur der unverbindliche Versuch einer Gliederung dieser Beziehungsbereiche. Niemand soll oder muss sich darin wiederfinden, wenn sie oder er das nicht möchte.
Wo ist der Unterschied zwischen einer Domina und einer Femdom?
Ganz einfach: Die Domina ist eine Dienstleisterin, welche Männern (und seltener auch Frauen) gegen Geld BDSM Fantasien erfüllt. Unabhängig von ihren eigenen Neigungen. Eine Femdom hingegen ist eine sexuell dominante Frau, die unabhängig von den Vorstellungen eines Mannes, ihre eigene Dominanz oder sexuellen Sadismus leben möchte. Meist passen zu Femdoms also devote, submissive und/oder masochistische Partner.